Kubuntu 20.04 und Dropbox – Wenn die inotify-Handles ausgehen

KDE Plasma macht mit seinem Index-Dienst „baloo“ relativ ausgiebig Gebrauch von inotify. Wenn man dann noch zusätzliche Anwendungen oder Dienste nutzt, die ebenfalls auf inotify basieren, so kann die nicht sehr üppige Voreinstellung auf 8192 schnell zu knapp werden. Leider findet man nur weniges Anwendungen, die hier explizit einen Hinweis geben, z.B. VS Code. Sogar baloo meldet seine Probleme eher dezent im System-Log : „KDE Baloo File Indexer has reached the inotify folder watch limit.“

Einer der Dienste, die einfach stillschweigend nichts mehr tun, ist die Dropbox. In der Task-Leiste nimmt man zunächst nur noch ein dauerhaft drehendes Rädchen im Dropbox-Icon wahr, wenn man auf der Konsole Dropbox nach dem Status fragt, kommt immer nur ein „wird gestartet…“ – und dabei bleibt es auch. Auch Dropbox möchte inotify-Handles und bekommt keine, was man allerdings leider in keinem einzigen Log findet. 

Die Lösung ist dabei ganz einfach: Man muss die Anzahl der inotify-Handles pro User erhöhen. Das kann man temporär machen, in dem man manuell mit Root-Rechten einen höheren Wert setzt:

# echo 20000 > /proc/sys/fs/inotify/max_user_watches

Stellt man dann fest, dass dadurch das Problem behoben wird, so kann man dies auf permanent und bootfest setzen.

Dazu erzeugt man die Datei:

/etc/sysctl.d/40-max-user-watches.conf

mit folgendem Inhalt:

# change from original default of 8192
# https://github.com/guard/listen/wiki/Increasing-the-amount-of-inotify-watchers
fs.inotify.max_user_watches=524288

und bootet neu. Danach sollte die Dropbox wieder flüssig funktionieren.

(Aus: https://bbs.archlinux.org/viewtopic.php?id=235557)